Ayurveda-Tipps für den Frühling

Endlich beginnen die Bäume zu grünen, zaghaft zeigen sich erste Frühblüher und das Thermometer wagt kleinere Sprünge nach oben, sobald die Sonne vom Himmel lacht. Der Frühling steht eindeutig vor der Tür. In unserem Inneren spüren wir, dass es nun richtig losgehen soll. Es zieht uns nach draußen in die Natur. Vielleicht soll nun auch endlich das eine oder andere Pfund purzeln. Gleichzeitig lastet oft eine gewisse Frühjahrsmüdigkeit auf uns. Wir fühlen uns plötzlich schwer, matt und träge.

Der Ayurveda als Wissen vom langen und gesunden Leben hat für diese scheinbar widersprüchlichen Gefühle nicht nur eine gute Erklärung, sondern auch den einen oder anderen Frühjahrstipp. Denn aus Perspektive der ganzheitlichen Gesundheitslehre spielen auch die Jahreszeiten eine wichtige Rolle in unseren Alltag. Wer also im Frühjahr gesund und fit durchstarten will, sollte mit einigen einfach anzuwendenden Ayurveda-Tipps loslegen!

Woher kommt die Frühjahrsmüdigkeit?

Zunächst sollten wir jedoch verstehen, warum wir im Frühling oft so müde sind. Der Ayurveda hat darauf eine recht einfache Antwort: Im Winter ist eine unserer Bioenergien (die sogenannten Doshas) besonders aktiv – nämlich Kapha. Wenn Kapha überwiegt, führt dies sehr wahrscheinlich dazu, dass wir

  • sehr nahrhafte Speisen zu uns nehmen;
  • unseren natürlichen Bewegungsdrang drosseln;
  • zu wenig Licht bekommen und
  • weniger Sauerstoff einatmen, weil wir kürzer an der frischen Luft sind.

Nun signalisiert uns unser Körper, dass mit Beginn des Frühlings auch die Doshas anders aktiv sind. Jede übermäßige, winterliche „Kapha-Sünde“ wird nun deutlich. Der Körper versucht durch die ansteigenden Temperaturen auch den Winterspeck schmelzen zu lassen, das wiederum verlangsamt diverse physiologische Prozesse und macht müde und träge. Übrigens ist auch das verstärkte Auftreten von Allergien, Erkältungen, Husten, Verschleimungen oder Verdauungsproblemen im Frühjahr auf ein überhöhtes Kapha zurückzuführen. Alles im System ruft also nach Frühjahrsputz!

Ayurvedische Frühjahrstipps

Was also rät der Ayurveda bei Frühjahrsmüdigkeit? Welche ayurvedischen Tipps sind im Frühling besonders wichtig? Auch hier sind die Antworten manchmal überraschend einfach:

1. Bewegung und frische Luft

Viel Bewegung an der frischen Luft hilft uns, unser System mal so richtig „durchzulüften“. Eine kräftige Wanderung je nach individueller Kondition kann Wunder bewirken. Dabei können wir versuchen, ganz tief einzuatmen (3 Schritte lang) und ebenso langsam wieder auszuatmen (3-4 Schritte).

2. Sitzen in Stille

Nach der Bewegung lohnt es sich, einfach ein paar Minuten in Stille zu sitzen. Toll ist es, wenn es uns gelingt, nichts zu tun oder zu denken. Wer Erfahrung darin hat, kann auch eine Meditation machen oder Pranayama-Atemübungen aus dem Yoga.

3. Anpassen der Ernährung

Im Winter hatte die nährende und reichliche Nahrung ihre Berechtigung – nun können wir sie getrost reduzieren auf die sprichwörtlich „leichte Kost“. Wer mag   kann auch fasten oder sogar eine heilsame Panchakarma-Kur machen.

Ebenfalls empfehlenswert ist ein auf das überschüssige Kapha zielendes Würzen der Speisen, bspw. mit frischem Ingwer, mit Kurkuma oder Chili. Noch einfacher geht das natürlich mit einer Kapha-ausgleichenden Gewürzmischung und Kapha-Tee. Wer lieber Triphala-Tee („Drei Früchte“) trinkt, ist damit auch bestens beraten.

4. Ein Kitchari-Wochenende

Im Idealfall nutzen wir auf diese Weise ein ganzes Wochenende, um uns mit Körper, Geist und Seele auf den Frühling einzustellen. Dazu empfiehlt sich als Mahlzeit insbesondere das leichtverdauliche Kitchari, eine ayurvedische Speise aus Basmati-Reis und Mungbohnen (Mung Dal). Zur Zubereitung eignet sich besonders das Kitchari-Rezept mit Gemüse (für alle drei Doshas bzw. alle Ayurveda-Typen).